Freitag, 18. Juli 2008

Etappe 5: Sexten - Falcade, 6. Platz

10.07.08 - Etappe 5 von 7, Sexten - Falcade

Gesamtstrecke: 130,41 km - 3146 Höhenmeter

Pässe: Kreuzbergpass, Passo San Antonio, Passo Cibiana, Passo Staulanza

O. Mein. Gott. Kann mal jemand das Adrenalin abstellen? Was war das für eine tolle Etappe! Wir sind in der Traumlandschaft der Dolomiten zum Start gerollt. Als es dann los ging war ich locker und an dieser Stelle mal erwähnt - ich schaffte es leider nie die ganze Woche auch Annika etwas davon zu geben. Sie wirkte über die ganze Woche sehr angespannt und nervös -kein Humor, kein Spass oder Lockerheit war mit Ihr möglich.


Und wir waren zu meiner Überraschung gar nicht schlecht heute, obwohl Annika am Schluss platt war. Die Kombination von 3.100HM und 130km fand ich richtig optimal. Deswegen, so sentimental das jetzt auch wirken mag (und wohl tatsächlich ist): Vielen Dank gleich an den Wetter-Gott und denjenigen, der dafür verantwortlich ist, dass die Dolomiten so aussehen wie sie aussehen.


Bevor ich zu sehr ins Schwärmen komme vielleicht doch noch ein paar Fakten, ganz subjektiv geschildert: Die ersten beiden Anstiege, der Kreuzbergpass (1.600 Meter) und der Passo San Antonio (1.500 Meter) waren sehr schön zu fahren. Wir hatten unseren Tritt und es lief deutlich runder bei mir als gestern - mir kommt vor es kurbeln meine Beine von Tag zu Tag immer besser. Schwieriger, weil flach war das 30 Kilometer Zieh-Stück, das nach der Abfahrt folgte. Für mich hiess es nun wieder mich zu "knechten" und so schafften wir es an den Fuß des 1.500 Meter hohen Passo Cibiana.


Der Anstieg selbst war ziemlich steil, was mich persönlich eigentlich nicht stört. Im Gegenteil, ich lief fahr- und schiebetechnisch dermaßen zu Höchstform auf, dass wir hauptsächlich einholten und kaum eingeholt wurden. Genauso am Passo Staulanza (1.800 Meter) und dem letzten, gemeinen Stich hoch ins Ziel nach Falcade bei dem Annika völlig "platt" war an diesem Tag. Wahrscheinlich rächte sich der gestrige Ritt. Aber das war ok und das hat jeder einmal in so einer Woche. Zum Schluss hatte ich heute noch richtig Dampf in mir und konnte Annika gut schieben.


Ein Lob an Annika, Sie hat trotzdem tatkräftig dafür gekämpft eine tolle Etappe zu fahren. Ganz ehrlich, dieser Frau kann pushen bis zum Verlust des Sprachzentrums. Mit ihr habe ich einfach getreten und das gemacht was ich als Unterstützung verstehe und Ihr zugerufen: Bravo Annika, Super Lesitung, Halt dich ran an die Gruppe! Fahr ran! Komm in den Windschatten! Auch, wenn Sie mich zwischenzeitlich am liebsten erwürgt oder vielleicht auch zumindest Dinge an den Kopf geworfen hätte.


Wir haben in knapp unter 5 Stunden gefinisht. Ehrlich gesagt Annika war so alle nach diesem einem Wettkampf, dass Sie nichtmal meine Gratulation angenommen hat. Am Abend bei der Pasta-Party gab es zwei verschieden Nudelvarationen, eine Frikadele(wie die Deutschen es nennen), Beilage Salat und als Nachspeise ein Eis.



6. Team Alpenradl 4:54.31,9