Samstag, 6. Juli 2013

ITU Bergsprinttriathlon Kitzbüheler Horn 2013

Samstag 06.07.2013, ging es für über 400 TriathletInnen in Kitzbühel beim ITU Bergsprinttriathlon hinauf auf das Kitzbüheler Horn.
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Das Besondere daran war einerseits, dass sich jede/r TeilnehmerIn direkt mit der aktuellen Weltelite des Triathlonssports messen konnte, da die Profis ein paar Stunden nach den Age-Groupern auf genau derselben Strecke ihr Rennen austrugen und somit ein direkter Vergleich möglich war.
Andererseits stellte das besondere Streckenprofil dieses erstmals in einem neuen Format als Bergsprinttriathlon ausgetragenen Rennens für viele eine neue und interessante Herausforderung dar:
750m Schwimmen im Schwarzsee, danach mit dem Rad knapp 4,5km durch die Kitzbüheler Innenstadt und dem Anstieg über 7km mit über 850 Höhenmetern und bis zu 22,3% Steigung hinauf auf das Kitzbüheler Horn und zum Abschluss noch 2,55km Laufen mit knapp 140 Höhenmetern hinauf auf zum Alpenhaus.
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Die Bojen der Schwimmstrecke – im Hintergrund das Kitzbüheler Horn
Desweiteren standen viele gute nationale bekannte Athleten am Start.
Auch für mich stellte vor allem das neue Streckenprofil eine interessante Herausforderung dar, weshalb ich mich entschieden hatte, diese für mich doch ungewohnt kurze Triathlondistanz in Angriff zu nehmen.
Ich persönlich hatte keine Ahnung von der Radstrecke auf das Kitzbüheler Horn hinauf, im nachhinein von denen es jeder Meter in sich hat.
Mir war es Vorfeld nicht eine Compact-Kurbel mit 175mm Kurbellänge zu auszuborgen und zu montieren. Denn vom Hören sollte es vor allem der letzte Kilometer vor dem Ziel in sich haben.
Den die bereits absolvierten steilen Radkilometern auf den Berg mit Steigungen von über 19% und einem Anstieg von 22,3% der steilste und herausfordernste war.
Und ganz nebenbei: auch die Abfahrt vom Horn hatte es in sich, denn beim Abfahren nach dem Rennen pausierte ich sogar und blieb mal stehen, um meine Carbonfelgen abkühlen zu lassen, da diese vom Bremsen völlig heiß gelaufen waren. Dabei konnte ich den herrlichen Ausblick geniessen.

Startbereich
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Schwimmausstieg

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Am Freitag war ich Richtung Kitzbühlel am späten Nachmittag unterwegs um die Startunterlagen abzuholen.
Dann war es soweit: Der Renntag war gekommen und frühzeitig reiste ich mit Andreas Sosinski zusammen nach Kitzbühel und die Kitzbüheler Bergwelt und das Wetter zeigten sich von Ihrer sehr freundlicher Seite.
Sonne und angenehme, aber nicht zu heiße Sommertemperaturen sowie eine Wassertemperatur von über 20 Grad führten zu einem Neoprenverbot beim Schwimmen, was mir gefiel weil ich diese Neoprenkondom nicht unbedingt liebe - es beengt einen einfach und mir kommt vor der Schwimmstil wird beeinflusst.
Eingecheckt wurde am frühen Vormittag direkt in der ersten Wechselzone am Schwarzsee und das Laufzeug für die zweite Wechselzone wurde vom Veranstalter in die zweite Wechselzone am Berg gebracht.
Es wurde in Wellen gestartet - und der erste von vier Startschüssen fiel um 10:30 Uhr - immer in 10 Minuten Abständen

Um 10:50 Uhr erfolgte dann der Startschuss für die dritte Welle in der ich eingeteilt war – wobei ein 750m Rundkurs gegen den Uhrzeigersinn im Schwarzsee zu schwimmen war.
Im Gegensatz zu den Profis, die mittels Startsprung vom Land aus starten durften, erfolgte der Start bei uns Age-Groupern sicherheitshalber mittels Wasserstart.
Und auch hier ging es, zumindest in meiner 3.Startwelle, aufgrund der Vielzahl an Athleten sehr turbulent zu.
Bereits auf den ersten Metern war ein heisses Startgetümmel zu spüren.
Auch die weiteren ersten Schwimmmeter verliefen danach sehr schlagkräftig und ich war froh schlussendlich eine kleine Gruppe gefunden zu haben, der ich mich anschließen und in deren Wasserschatten ich etwas mitschwimmen konnte, auch weil ich mich mit der Orientierung aufgrund des aufgewühlten Wassers rund um mich diesmal doch etwas schwer tat.
Doch auf einmal war auch diese Gruppe weg und ich war plötzlich scheinbar ganz allein im Wasser – kurz darauf wusste ich auch warum: ich war völlig vom richtigen Weg abgekommen und viel zu weit nach rechts abgedriftet, weshalb ich viele Zusatzmeter zurück Richtung erster Boje schwimmen musste.
Allerdings verlief zum Glück das weitere Schwimmen für mich dann ohne nennenswerte Probleme und auch die Orientierung war wieder gut möglich.
Schlussendlich zeigte meine GPS-Uhr beim Schwimmausstieg eine Schwimmstrecke von über 900m an – ein ordentlicher und unnötiger Umweg, der mir viel Zeit gekostet hatte.
Nach einem schnellen Wechsel aufs Rad folgten die ersten Kilometer durch die Kitzbüheler Innenstadt bevor es Richtung Anstieg aufs Kitzbüheler Horn ging.
Es folgten die erwarteten harten und herausfordernden Kilometer hinauf auf den Berg Richtung Alpenhaus und zweiter Wechselzone und bereits auf den ersten Metern des Anstieges begannen einige Athleten von ihrem Rad zu steigen und zu schieben – und je höher man auf den Berg hinaufkam, umso mehr wurden es.
Auch viele Athleten auf Mountainbikes konnte man diesmal auf der Strecke sehen, da aufgrund der Steilheit der Radstrecke bei diesem Rennen ausnahmsweise die Verwendung von Mountainbikes erlaubt war.
Die steilsten Stellen der Radstrecke warteten dann ungefähr 600 Meter vor der zweiten Wechselzone, weshalb es hier auch aufgrund der müden Beine und der Steilheit bei einigen TeilnehmerInnen zu kuriosen “Abstiegsszenen” vom Rad kam.
Die Räder wurden von helfenden Händen entgegengenommen und so konnten wir Athleten uns vollkommen auf den zweiten Wechsel konzentrieren.
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Blick in die zweite Wechselzone – die Ruhe vor dem Sturm
Mein Weg in die zweite Wechselzone
Das war auch notwendig, denn auch die zweite Wechselzone lag in einer Steigung und die schweren Beine nach den steilen Radkilometern machten den Wechsel nicht leicht. Nachdem ich meine Wechselbox gefunden und meine Laufschuhe angezogen hatte, machte ich mich auf den Weg Richtung Laufstrecke.
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Blick vom Ziel auf die zweite Wechselzone und die letzten Kehren der Laufstrecke hinauf auf das Alpenhaus
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Ein Großteil der Laufstrecke führte in einen kleinen Talkessel mit unrythmischen Passagen
Zuerst ging es einige hundert Meter hinab in einen kleinen Talkessel, danach wieder bergauf zu einem Wendepunkt und wieder retour Richtung Wechselzone und von dort 600m die letzten Kehren steil bergauf Richtung Ziel am Alpenhaus, wo alle Athleten trotz des gebirgigen Terrains von einer eindrucksvollen Zuschauerkulisse empfangen wurden.
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Das Ziel beim Alpenhaus
Trotz des unrythmischen Geländes und der dicken Oberschenkel vom Radfahren kam ich ganz gut ins Laufen. Die Kehren und steilen Meter vor dem Ziel waren nochmal eine ordentliche Herausforderung, doch dann hatte ich es geschafft: im Ziel angekommen bei imposanter Aussicht über die Tiroler Bergwelt und hinab Richtung Kitzbühel und Schwarzsee.
Meine letzten Meter vor dem Ziel


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Sieger bei den Profis: Alistair Brownlee


Insgesamt ein interessanter, erlebnisreicher und erfolgreicher Wettkampf auf einer für mich ungewohnten Distanz in einer wunderbaren und eindrucksvollen Bergkulisse.
Ein neues Rennformat, das insgesamt gut angenommen wurde und sicherlich Potential hat.

Startnr. 440
Swim    00:14:34
Trans 1  00:01:59
Bike      00:45:33
Trans 2 00:01:04
Run      00:13:03
Finish   01:16:12

Platzierung Age Group 40: 9.Platz











Euer Peter