Donnerstag, 17. Juli 2008

Etappe 4: St.Vigil - Sexten, 5. Platz

09.07.08 - Etappe 4 von 7, St.Vigil - Sexten

Gesamtstrecke: 98,43 km - 2128 Höhenmeter bergauf
Pässe: Passo Valparola, Passo Falzarego, Passo Tre Croci

Der Blick aus dem Fenster unseres Hotels in St. Vigil war endlich mal so, wie man es sich wünscht: blauer Himmel und ein grandioses Bergpanorama. Mit der Aussicht mal ohne Regenklamotten loszustarten und Rad fahren zu können, springt man gerne aus dem Bett. Neutralisiert ging es erst leicht bergab und dann allmählich Richtung Passo Valparola bergauf.
Das Tempo war relativ hoch und wir versuchten an den kurzen Anstiegen nicht zu überziehen. Annika kam heute bei der Anfahrt zum Passo Valparola fast zu Sturz, jedoch der Schutzengel war bei Ihr - nochmal Schwein gehabt. Als es dann allmählich richtig hoch ging wurde es ruhiger.
Heute am ersten Anstieg zum 2.200 Meter hohen Passo Valparola ging es mir das erste mal nicht sonderlich gut. Eigentlich ging es mir schon in der Anfahrt zu eben diesem Pass nicht sonderlich gut. Und ich heute die Annika wenig berghochschob und ich mich auf meinen Rhythmus konzentrierte. Glücklicherweise dauerte die Krise nur bis kurz nach der Passhöhe. Was im heutigen Fall bedeutete: Super Abfahrt nach Cortina Zusammen haben wir es dann geschafft und ab der Hälfte befanden wir uns wieder im Kreise unserer bekannten Mitfahrer, die wir von den Vortagen kannten. Danach hatte meine Muskulatur ein Einsehen und fügte sich in ihr Schicksal. Im Gegensatz zu den letzten Tagen hatten wir tolle Aussichten, die wir sogar etwas genießen konnten. Bergab lief es zügig und machte richtig Freude. Das war gleich wieder vorbei, denn in Cortina ging es wieder hoch auf den Passo Tre Croci, erstaunlich geschmeidig zu fahrender Anstieg zum Passo Tre Croci (1.800 Meter). Annika fand ihren Tritt ich musste nicht so viel helfen, was mir ganz recht war für diesen Anstieg, ich hatte schon ziemlich Körner gelassen beim Schieben auf den Furkerpass am Vortag. Ab der Passhöhe ging es dann zuerst etwas flach und dann wieder bergab. Leider waren wir im Flachstück allein, was heisst Peter Vollgas voraus. Solche Spitzenbelastungen bei denen ich mal mit den Puls bis 170 Schläge/min hochkamm erbringen sicher einen tollen Trainingseffekt ging mir durch den Kopf. So blieb mir nichts anderes übrig als vorne richtig zu knechten, bis sich nach einiger Zeit der eine oder andere zu uns gesellte.
Die heutige Strecke erlebte ich schon ein Jahr vorher beim Besuch des Giro mit der Zielankunft auf den 3 Zinnen. Damals musste ich in Cortina einkehren, da es einen kurzen Wolkenguss gab. Heute kam mir der Anstieg zum Passo Tre Croci weniger geschmeidig vor als wie vor einem Jahr - vermutlich da keine Fans die Strassen säumten ;-)). Die letzten 15 km war dann Radrennen angesagt - meinte ich, jedoch leider mit sehr schwachen Fahrern die keinen Belgischen Kreisel machen konnten oder wollten. Denen war sogar nicht zu blöd Annika im Wind fahren zu lassen und die Äusserung zu machen "mir schmerzt das Kreuz". So blieb mir nichts anderes wieder übrig als vorne richtig zu knechtenm mit einer riesen Meute hinter mir nach.
Eine fiese Ziehstrecke aus bergab, flach und leicht bergan hinein nach Sexten. „Coupiertes Gelände“, wenn man es nett ausdrücken will, „sch…limm anstrengend“, wenn man realistisch ist, welche besonders die letzten Kilometer ins Ziel für mich ganz schön in sich hatten, da es leicht aufwärts ging. Ich fuhr die letzten zwei Kilometer allein voraus um mal wieder in den oberen Pulsbereich zu kommen. Dieses Unternehmen hielt mir dann auch Annika im Ziel übel vor Auge. Bei dieser Etappe trennten uns 0,8sec vom 4. Platz.

Ergebnis heute:

5. Team Alpenradl 3:37.26,2